Diagnose

International gelten für die Einordnung des Autistischen Syndroms die Diagnosekriterien des DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) und des im deutschsprachigen Raum eher verwendeten ICD-10 (International Classification of Deseases), die heute weitgehend übereinstimmen.

1. Qualitative Auffälligkeiten der gegenseitigen sozialen Interaktion

Diese sind durch fehlende soziale und emotionale Gegenseitigkeit gekennzeichnet. Die Reaktionen auf die Gefühle anderer Menschen sind beeinträchtigt, und das eigene kommunikative und emotionale Verhalten kann nur schwer auf die soziale Situation eingestellt werden.

2. Qualitative Auffälligkeiten der Kommunikation (und Sprache)

3. Eingeschränkte, sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten.

Darüber hinaus muss sich

  • eine auffällige und beeinträchtigte Entwicklung bereits vor dem dritten Lebensjahr (häufig Verzögerungen der Sprachentwicklung oder Ausbleiben von Sprache) manifestieren, und
    das klinische Erscheinungsbild kann nicht einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder einer anderen psychischen Störung zugeordnet werde.Eine umfassende Diagnose durch spezialisierte Klinische Psychologen/innen und Neuropsychiater/innen ist notwendig, um das Störungsbild von ähnlichen Störungen abzugrenzen.
    Hierzu gehören Intelligenzminderung (ohne Autismus), expressive, rezeptive Sprachstörungen und Landau-Kleffner–Syndrom, Deprivation, frühkindlichen Schizophrenie, Mutismus, Bindungsstörungen und Angststörungen.Die Diagnose einer autistischen Störung erfolgt durch eine gründliche Erhebung der Vorgeschichte und Abklärung der jeweiligen Problematik im Gespräch mit den Bezugspersonen, eine wiederholte bzw. längere Verhaltensbeobachtung des Kindes, eine testpsychologische Untersuchung in den Bereichen Wahrnehmung, Sozialverhalten, Sprache, Motorik, intellektuelle Fähigkeiten und eine körperliche, neurologische und psychiatrische Untersuchung.

Wo und Wie erhält man eine Diagnose?

Eine Diagnose wird grundsätzlich von einem klinischen Psychologen durchgeführt, der anhand von verschiedenen Kriterien (zB Beobachtung, Gespräche mit Betroffenen und Umfeld aber qualitativen und quantitativen Tests) ein Attest ausstellt. Es gibt in Österreich verschiedene Stellen, wo man eine solche Testung durchführen lassen kann.

Meist gibt es eine längere Warteliste und Ihr benötigt eine Überweisung von eurem Hausarzt bzw. anderem Spezialisten (zB Neurologen). Genauere Auskunft und sehr hilfsbereite Auskunft zur Vorgangsweise bekommt Ihr aber auch bei diesen Stellen.